Macbeth (Staatstheater Darmstadt)

„Es war der Abend Will Humburgs, des neuen Generalmusikdirektors des Hauses, und seines glänzend disponierten Orchesters. Humburg erlöst den oft noch starren Formelstil des frühen Verdi aus seiner mechanischen Begleitfunktion, spitzt die klangmalerische Instrumentation der 1865 für Paris neukomponierten Teile – etwa die brütenden Streicher  in der düsteren Arie der Lady („La luce langue“) oder die dissonante Harmonik des Chors der schottischen Flüchtlinge – aufs Äusserste zu, ja gibt jeder Phrase gestische Bedeutung. Man begreift, was Verdi gemeint hat, wenn er von der „tinta musicale“, der musikalischen Klangfarbe seiner Opern sprach. Im „Macbeth“ ist es die nachtschwarze Düsternis. Humburg trifft sie in jedem Ton – vom unheimlich klagenden Unisono der Holzbläser im Vorspiel über die bizarren Hexenchöre bis zu den dumpfen Paukenschlägen und tiefen Blechakkorden, die am Schluss den (hier aus der Urfassung übernommenen) Tod Macbeths besiegeln. Aber er verweigert der Musik auch nicht die grandiosen Aufschwünge an den beiden ersten Aktschlüssen, den verloren-triumphalen Ton beim Trinklied der Lady, den Aufschrei der Elemente nach der Ermordung Duncans. Vor allem aber treibt er das mörderische Herrscherpaar an, Verdis Vortragsanweisungen zu folgen.“

– Opernwelt, Uwe Schweikert

„Er ist der neue GMD in Darmstadt, er hatte einen schon zur Pause bejubelten Einstand. Humburg ist ein Dirigent, der für die Sänger da ist, speziell auch für den Chor, eine derartig detailreiche Chorführung erlebt man selten. Herausragend aber auch, wie vielseitig das Darmstädter Orchester klingen konnte, wie hart, wie fahl, wie süß, wie plastisch und drastisch. Humburg dirigierte nicht einfach einen Verdi, er dirigierte die morbide Welt des verstrickten Königs Macbeth und seiner irren Königin.“

– Frankfurter Rundschau, S. Schickhaus

„Dem Treiben von Macbeth und seiner Lady liefert das Staatsorchester einen bemerkenswerten, dichten Hintergrund. Will Humburg am Pult geht sichtbar engagiert zu Werke, ganz wunderbar herausgearbeitet sind die sanglichen Themen, Macbeths fahle Nachtgedanken, das triumphale Trinklied der Lady, die aufflammenden Zweifel finden ihren Widerpart im Orchester. „

– Darmstädter Echo, G. Döring

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