Prädikat: Sensationell.
Verantwortlich für diese Glanztat zeichnet Dirigent Will Humburg. Er entlockt dem Gürzenich-Orchester Klänge von ungeahnter Intensität, und er deutet das Dramma lirico – in absoluter Übereinstimmung mit der Szene – als ein Kammerstück, dessen innerstes Wesen Verzweiflung ausdrückt – eine Verzweiflung, die so elementar, so suggestiv, so intrinsisch ist, das man nicht selten
den Atem anhält. Humburg waltet mit schier unglaublicher Präzision seines Amtes, als Klangmagier. Humburg setzt auf die leisen, sublimen Töne in diesem Stück aus schmerzvollen Erinnerungen, aus erlittenen Wunden, die nicht vernarben, sondern weiterbluten. Sein Verdi flüstert, ist feinnervig, nie aufbrausend, er ritzt die Haut wie ein Rasiermesser.
Jürgen Otten, Opernwelt, 4/2020
Il Trovatore – Ein Kammerspiel in Köln
Wer sich aber der Musik anvertraute, durfte sich ganz unvoreingenommen der grandiosen Interpretation dieses Meisterwerks von Will Humburg mit dem Gürzenich Orchester hingeben. Humburg ließ Raum und Zeit für Generalpausen, fürs Spiel, fürs Verstehen. Um dann mit Verve die Musik zum Strahlen zu bringen.
Mechthild Tillmann, www.liveinderoper.com., 02.03.2020
Nicht nur als umsichtiger und sängerfreundlicher Begleiter glänzt Will Humburg am Pult des ausgezeichneten Gürzenich-Orchesters, er findet eine ausgezeichnete Balance zwischen ausschwingenden Kantilenen und dem nötigen Brio für diese Partitur, macht dazu noch etliche sonst meist überspielte Details hörbar: Plastisch ausgeformte Nebenstimmen, unerwartete Dissonanzen, schillernde Farben…. Man darf Will Humburg dankbar sein, dass er ungeachtet dieser nicht einfachen Diskussion einen glutvoll-farbigen Verdi dirigiert, der nichts an Kolorit schuldig bleibt, sich aber auch nicht darin verliert.
Stefan Schmöe, www.omm.de, 07.03.2020
Will Humburg dirigiert in Köln einen Verdi, der das Publikum in die Sitze drückt, weite dynamische Gegensätze aufspannt und das Orchester zu einem Vehikel macht, das durch große Gefühle rast. Über Tcherniakovs Interpretation dieser „Geschlossenen Gesellschaft“ lohnt es sich jedenfalls nachzudenken; Giuseppe Verdi hätte das vermutlich ganz gut gefallen, meint unser Kritiker Christoph Schulte im Walde.
Christoph Schulte im Walde, www.nmz.de , 07.03.2020
Will Humburg, ein ausgewiesener Verdi-Experte steht am Pult. Er hat in Köln zuletzt unter anderem „Otello“, „La Traviata“ und „Falstaff“ dirigiert, während er in Bonn mit frühen Verdi-Opern wie „Attila“, „I due Foscari“ und „Les Vêpres Siciliennes“, 2012 mit „Il trovatore“ für ein volles Haus sorgte. Er kennt sich in Verdis Aufführungspraxis bestens aus und arbeitet mit den Sängern die Verzierungen bei der Wiederholung der Cabaletta nach deren Fähigkeiten akribisch aus. Humburg lässt die Partitur klar erscheinen ohne dass es akademisch-verkopft oder zu leise wird oder gar schleppt.
Ursula Hartlapp-Lindemeyer, www.opernmagazin.de, 02.03.2020
Will Humburg behandelt das Gürzenich-Orchester als einen Apparat zur Freisetzung höllischer Energie. Alfred Einstein gab zu bedenken, dass der Komponist des „Falstaff“ mit dem „Trovatore“ keine bloße Drehorgelmusik geschrieben haben könne; Verdis Geheimnis sei nicht weniger tief als dasjenige Wagners. Bei Tcherniakov steht am Ende der Vorstellung die Tür offen, ohne dass jemand ins Leben flieht. Stärker ist, was die Personen aneinander bindet. Das muss etwas zu tun haben mit dem Formelhaften der Rhythmen und Melodien, den Drehorgelmomenten der Musik: ein Geheimnis ohne Schlüssel.
Patrick Bahners, FAZ, 06.03.2020
Will Humburg zeigt mit dem an der Seite positionierten Orchetser, warum er den Ruf eines großartigen Verdi-Interpreten hat. Glutvoll und feurig ist sein Dirigat, um sich bald zurück zu nehmen und zusammen mit dem Gürzenich-Orchester die komplette Palette der Verdi‘schen Klangfarben und damit einen Trovatore par excellence zu präsentieren.
Jochen Rüth, www.deropernfreund.de, 02.03.2020
Meine zwei absoluten Lieblingsstars des Abends waren allerdings das Gürzenich-Orchester und der Chor der Oper Köln – jeweils und insgesamt vom Routinier Will Humburg, quasi aus dem dunklen linken Abseits [Staatenhaus], aufs Allerwonnigste zum Klingen gebracht.
Andre Sokolowski, www.kultur-extra.de, 02.03.2020
Die Aufführung liegt in den Händen des begnadeten Dirigent Will Humburg, was der riesige Jubel schon zu Beginn des zweiten Teils (Pagliacci) bewies. Humburg ist letztlich das I-Tüpfelchen auf der Sahnetorte, oder nennen wir es die Marzipanfigur. Die Musiker des Beethoven Orchesters spielen auf, als säßen die Orchestermeister der legendären Academia di Santa Cecilia vor uns. Feuer, Tragik, Schmelz, herzergreifende Celli und ein im Blech- und Streicherklang beinah überirdisches Klangerlebnis.
Das war Italianita vom Feinsten – man hat, insbesondere bei den Vor- und Zwischenspielen Tränen in den Augen. Jede Note wird zelebriert bis zum ätherischen Verhauchen, auch die Sänger trägt Humburg auf Engelsflügeln. Man hat das Gefühl – besonders wenn man ihn beobachten kann – er lebt, er liebt und er stirbt mit ihnen. Ein Maestro, der alles gibt und der am Ende beim Schlußvorhang den Eindruck eines Marathonläufers nach dem Zieleinlauf erweckt. Bravo, bravissmo! Daß er den Jubel direkt an die Orchestermitglieder weiterleitet, ehrt ihn besonders. Ein ganz, großer hoch musiksensibler Orchesterchef – kurzum: Weiterhin, auch mit 62 Jahren, einer der besten Dirigenten der deutschen Opernszene.
Peter Bilsing, www.deropernfreund.de, 10.11.19
Theater im Theater
Die Musik: Großartige Solisten und ein fabelhafter Will Humburg am Pult sorgen für Hochspannung. […] das Publikum ist begeistert. Auch vom Orchester, das mit Will Hzumburg am Pult die Emotionen hochkochen ließ und vom Prolog bis zum pointierten Finale einen großen Abend hatte.
Bernhard Hartmann, General Anzeiger Bonn, 11.11.2019
Dass Will Humburg, der in Bonn gerade im italienischen Fach stets Höchstmarken setzt, am Pult des Beethoven Orchesters den Abend musikalisch zum glühen bringt, ohne die feinen Zwischentöne der Partituren zu vernachlässigen, überrascht niemanden. Dass er dabei auch eine Menge Rücksicht auf die kräftezehrenden Anforderungen der Sänger erkennen lässt, schlägt sich in erstaunlich guten vokalen Leistungen nieder.
Pedro Obiera, O-Ton, 09.11.2019
Und bei Will Humburg im Graben liegt die Partitur in den besten Händen. Der kann italienische Oper! Er bremst das Beethoven Orchester Bonn auf mezzoforte und piano herab, um den Solisten den entsprechenden Klangraum zu geben. Den Intermezzi verwehrt er jede süßliche Kitschanwandlung, sondern legt eine ganze sizilianische Gefühlswelt darein. Konsequent: der heftigste Applaus brandete immer wieder für die hervorragende Leistung des Orchesters und seines Maestros.
Mechthild Bormann, www.liveinderoper.com , 10.11.2019
Die Seele des Ganzen ist das Beethoven Orchester, das Will Humburg am Pult zu nicht weniger als einem Mitspieler macht. Da gelingt großartig die klangdramaturgische Fundierung und Begründung der Bühnenvorgänge, und berückend strömt das Melos dieses späten italienischen 19. Jahrhunderts.
Markus Schwering, Kölner Stadtanzeiger, 13.11.2019
Mein persönlicher Star des Abends war jedoch vor der Bühne – Will Humburg leitete das Beethoven Orchester durch die Partitur, und wes gelingt ihm erneut, dass ein Stück italienische Oper, […] wieder frisch und interessant klingt. Er gibt den Sängern in den richtigen Momenten Raum. Er lässt die feinen Stimmen im Orchester durchscheinen und er verdichtet an den dramatischen Stellen den Klangteppich gerade so, dass man ganz in das Geschehen reingezogen wird.
Roland Schilling, Das Opernmagazin, 17.11.2019
Der beste deutsche Verdi-Dirigent ist Will Humburg. Ich wüsste keinen, der sich mit solcher Verve für die unbekannten frühen Verdi-Opern einsetzt, wie er es z.B. an der Oper Bonn mit „Giovanna d’Arco“, „Jérusalem“ oder „Attila“ getan hat, der aber auch bei den Klassikern wie neulich bei „Rigoletto“ in Wiesbaden oder jetzt bei „Les vêpres siciliennes“ – wiederum in Bonn – immer diesen Ton aus dramatischen Zugriff, energischem Tempodrang und zugleich klanglicher Raffinesse trifft.
Das fing bei der „Sizilianischen Vesper“ schon mit Ouvertüre an: ein kraftvolles Musizieren voller Details, als ob ein musikalischer Bildhauer aus dem Marmor der Verdischen Partitur eine Skulptur schlägt. Oder die lange Ballettszene im dritten Akt, die Humburg und das Bonner Beethovenorchester schallplattenreif ablieferten.
WDR1, 26.05.2019
Dirigent Will Humburg gelingt ein Glanzstück. […]
Keinen Takt lang hat man das Gefühl, Nebensächlichkeiten zu hören. Insgesamt erlebt das Beethoven Orchester unter seiner Stabführung einen großen Abend, rhythmisch präzise, schön in den Kantilenen und immer mit Leidenschaft und Feuer. Verdi Klang vom Feinsten.
Bernhard Hartmann, General Anzeiger Bonner Rundschau, 27.05.2019
Unter der musikalischen Leitung des Verdi-Kenners Will Humburg liefert das Beethoven Orchester einen neuerlichen Beweis für seine Kompetenz im Fach der Oper des 19. Jahrhunderts. Unheil vorausahnen, giftet die Flöte gekonnt in der Eleganz verströmenden Ouvertüre, die auf den drei Kardinalthemen des Werks beruht und auch als Solostück in Konzertsälen beliebt ist. Ein pittoreskes Klangbild gelingt im Finale des zweiten Akts, in dem Volkstänze Siziliens wie Tarantell, finstere Schwüre von Rache und Untergang sowie der A-capella-Bolero der Franzosen zusammenfließen.
Ralf Siepmann, O-ton, 28.05.2019
Die Neugier auf eine echte „Grande Opéra“ in Bonn war groß, zumal mit Will Humburg ein ausgewiesener Verdi-Spezialist am Pult annonciert war, der üblicherweise mit riesig ausladendem Dirigat die Herzen der Opernfreunde exorbitant hoch schlagen lässt.
Zu erleben war ein opulenter Abend, der zu Recht als „Grande Opera“ bezeichnet werden kann, mit spannender, fast ergreifender szenischer Führung der Sänger und des ausgezeichnet einstudierten Chores, mit einem für Verdi glühenden Maestro Humburg, dessen Italianitá – auch wenn hier „nur“ französisch gesungen wird – blendend aus dem Orchestergraben in das lange und hoch jubelnde Publikum strömen konnte. Man darf sich auf weitere Bonner Verdi-Humburg-Abende freuen.
Michael Cramer, theaterpur.net
Musikalisch war dies ein Abend voller Hochspannung und sängerischer Glanzleistungen, initiiert und mit dem ihm eigenen Temperament dirigiert von Will Humburg, dem wieder einmal mit Beifall überschütteten Verdi-Spezialisten, der neben packenden Finalszenen auch immer wieder für atemlose Ruhepunkte und kurze Staccato-Sequenzen in den 210 Minuten sorgte.
Walter Wiertz, operalounge.de (Besuchte Vorstellung am 25.05.2019)
Dass die Aufführung (…) vom ersten Ton an mitriss, war dem Dirigenten Will Humburg und dem überragenden, vor allem in den Holz- und Blechbläsersoli grandios aufspielenden Bonner Beethoven Orchester zu verdanken. (…) An diesem Abend übertraf er sich selbst mit einer frappanten Genauigkeit, die vor allem die französischen Farben der Partitur belebte.
Uwe Schweikert, Opernwelt, Juli 2019
La dirección de Will Humburg fue magistral. Los cambios de tempo e intención fueron contundentes y claros; su batuta, su corporalidad y sus indicaciones, activas, fluidas y coherentes, fueron un espectáculo para el espectador durante las tres obras presentadas en este programa.
Irene Littfack, www.bachtrack.com, 24.03.2019
Dirigent Will Humburg, Spezialist für italienische Opern des 19. Jahrhunderts, bietet mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden einen Rigoletto in allerschönster Prachtentfaltung. Lyrik und Dramatik setzt er kontrastreich voneinander ab. Er ist ein einfühlsamer Begleiter des großartigen Sängerensembles. Seine Leidenschaft und Partiturfreude sind mitreißend. Alles ist da, dynamische Abstufungen, Feinheiten der Phrasierung und nicht zuletzt die rasanten Tempi. Das hervorragende, klangrednerisch geschärfte Orchester ist voller Intensität, durchsetzt von grellen dramatischen Akzenten und fabelhaft gestalteter Klangdramaturgie.
INGRID FREIBERG, IOCO KRITIK, 21.01.19
Für das Subtile, für die Zwischentöne, für die Arbeit am musikalischen Drama nach Victor Hugos „Le Roi s’amuse“ statt nur an der Oberfläche, für den Sog und den tieferen Sinn ist in Wiesbaden ganz offenkundig ein anderer zuständig: Will Humburg, der zum Ende der vergangenen Saison aus dem Amt des Darmstädter Generalmusikdirektors geschiedene Verdi-Experte, bewirkt im Graben und am Pult des Hessischen Staatsorchesters wahre Wunder. Als erster Teil der „Trilogia popolare“ ist „Rigoletto“, mehr noch als „La Traviata“ und „Il Trovatore“, von schematischen Begleitfiguren des Orchesters wie auch, vor allem hinsichtlich der Gilda-Partie, von der virtuosen Exposition des Vokalen durchwirkt. Doch Humburg führt das alles an die Grenze, weil jeder rhythmische Gleichklang zumindest noch den Wimpernschlag einer Nuancierung erfährt, ob im Tempo, in der Schärfe oder der Lautstärke
AXEL ZIBULSKI, FAZ 21.01.2019
… dieses pochende Piano und diese Herzschlag-Unruhe kommt eigentlich vom Orchester. Und auch sonst gelingt es Will Humburg, Verdis Partitur dramatisches Leben zu geben. „Rigoletto“ ist hier keine Humtata-Musik und keine Tenorschlager-Musik. Was sonst ein plätscherndes Nachspiel belangloser Akkordfolgen ist, wandelt sich bei Humburg zu energischem Drang, und die Eingängigkeit der Melodien wirken bei ihm doppelbödig gespannt, von zielgerichteter böser Energie.
WDR OPERNBLOG, 20.01.19
Der Abend ist maßgeblich auch einer des Dirigenten. Will Humburg, aus seiner Zeit in Darmstadt noch in bester Erinnerung, hat am Premierenabend eine packende, wie im Feuer gehärtete und zugleich glühende Interpretation vorgelegt. So wie Verdi mit der Figurenanlage im „Rigoletto“ das Feld dialektischer Artikulation betritt, so ist auch seine musikalische Sprache erweitert. Man muss nur, wie Humburg das tut, Spannung in den musikalischen Zugriffen halten, dann wird Profil und Reichtum der dabei doch immer griffig bleibenden Klangbildungen evident. Gut war es, den Orchesterleiter mit seiner weit ausladenden Gestik am unteren Bühnenrand immer im Auge zu haben: verkörperter Verdi-Klang akustisch wie optisch.
BERNHARD USKE, FRANKFURTER RUNDSCHAU, 21.01.19
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